Entwicklung der Geschäftsfelder

Inspektion und Austausch von Betonschwellen

Seit Sommer 2022 läuft im DB-Konzern ein vorsorgliches Programm zu Inspektion und Austausch von Betonschwellen. Hintergrund des Prüfprogramms ist das Zugunglück in Garmisch-Partenkirchen am 3. Juni 2022. Noch ist die Unfallursache nicht abschließend geklärt. Nach derzeitigem Kenntnisstand waren schadhafte Betonschwellen Ursache des tragischen Unglücks. Direkt nach einem ersten Anfangsverdacht eines möglichen Herstellungsfehlers als Unfallursache hatte der DB-Konzern ein Sonderinspektionsprogramm für Betonschwellen angestoßen. Zunächst waren hiervon rund 200.000 Schwellen bundesweit einer bestimmten Bauart und eines bestimmten Herstellers betroffen.

Zusätzliche materialtechnische Untersuchungen zeigten teilweise Unregelmäßigkeiten in der Materialbeschaffenheit der Schwellen. Weitere Detailuntersuchungen zeigen, dass eine bestimmte Gesteinsart, die zur Produktion der Betonschwellen genutzt wurde, mitursächlich für die Schäden sein könnte. Als weitere Konsequenz hat der DB-Konzern aufgrund dieser Erkenntnisse im November 2022 weitere rund 130.000 Schwellen mit der gleichen Gesteinsart bundesweit überprüft. Das Prüfprogramm wurde hierbei auf weitere Her­steller ausgeweitet.

Von Beginn an galt und gilt weiterhin: Wo immer der DB-Konzern während der Inspektionen besondere Auffälligkeiten an den Schwellen entdeckt, werden sie schnellstmöglich ausgewechselt. Um die Sicherheit im Bahnbetrieb zu gewährleisten, können die Züge bis zum Austausch in den betroffenen Streckenabschnitten nur mit geringerer Geschwindigkeit fahren. Teilweise muss der DB-Konzern Strecken auch schon vor Beginn der eigentlichen Bauarbeiten sperren.

Der DB-Konzern hat zudem einen Kreis interner und exter­ner Expert:innen eingerichtet, um mögliche weitere präventive Maßnahmen zur Instandhaltung von Betonschwellen fortlaufend zu prüfen. So hat der DB-Konzern im April 2023 die Regularien zur Überwachung von Betonschwellen nochmals verschärft. Erkenntnisse aus den bisherigen Inspektionen und Untersuchungen hat der DB-Konzern zum Anlass genommen, um die bereits hohen Standards der bestehenden Inspektions- und Instandhaltungsprozesse auszuweiten: Demnach gelten künftig strengere Kriterien zur Klassifizierung schadhafter Schwellen, für deren Herstellung die gleiche Gesteinsart verwendet wurde.

Als Konsequenz dieses präventiven Prüfprogramms tauscht der DB-Konzern 2023 rund 480.000 Schwellen aus. Damit verbunden sind rund 400 zusätzliche Baustellen im Schienennetz, die sich auf Reisende und Güterverkehrskunden erheblich auswirken. Der DB-Konzern arbeitet mit Hochdruck daran, alle Beeinträchtigungen schnellstmöglich zu beseitigen.

Den betroffenen Eisenbahnverkehrsunternehmen ersetzt der DB-Konzern den tatsächlich eingetretenen Schaden, der im Zusammenhang mit den Schwelleninspektionen und den daraus resultierenden Maßnahmen entsteht. 2022 hat die DB Netz AG Vergleichszahlungen an konzerninterne und -externe Kunden i. H. v. insgesamt 9 Mio. € vereinbart. Die bisherigen Regelungen gelten unverändert auch für die aktuelle Ausweitung des Programms.

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